Heinrich von Kleist und die Kantische Philosophie
Heinrich von Kleist und die Kantische Philosophie
Book Excerpt
reifen. Würdest Du nicht mehr tun, was recht ist, wenn der Gedanke an Gott und Unsterblichkeit nur ein Traum wäre? Ich nicht. Daher ~bedarf~ ich zwar zu meiner Rechtschaffenheit dieser Sätze nicht; aber zuweilen, wenn ich meine Pflicht erfüllt habe, erlaube ich mir, mit stiller Hoffnung an einen Gott zu denken, der mich sieht und an eine frohe Ewigkeit, die meiner wartet ... Aber dieser Glaube sei irrig oder nicht -- gleichviel! Es warte auf mich eine Zukunft oder nicht -- gleichviel! Ich erfülle für dieses Leben meine Pflicht, und wenn Du mich fragst, ~warum?~, so ist die Antwort leicht: eben ~weil~ es meine Pflicht ist. Ich schränke mich daher mit meiner Tätigkeit ganz für dies Erdenleben ein. Ich will mich nicht um meine Bestimmung nach dem Tode kümmern, aus Furcht darüber meine Bestimmung für dieses Leben zu vernachlässigen ... Dabei bin ich überzeugt, gewiß in den großen ewigen Plan der Natur einzugreifen, wenn ich nur den
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